Skript

Verhalten im Notfall

9. Hirnorganische Störungen

9.1. Schlaganfall

Der Schlaganfall zählt mit zu einer der 10 häufigsten Todesursachen. Jeder vierte Schlaganfallpatient verstirbt, 35 % behalten eine Behinderung zurück. Zu den Symptomen des Schlaganfalls kommt es durch eine Minderdurchblutung von Hirnarealen, ausgelöst durch Stenosen u. Thromben (80 %) oder Blutungen (20 %). Von einem Schlaganfall können daher Kinder gleichermaßen wie junge Erwachsene oder geriatrische Patienten betroffen sein (Luxem et al., 2016, S. 737).

👁️ Halbseitige Schwäche / Lähmung

👁️ Parästhesien

👁️ Sprach- / Sprachverständnisstörungen

👁️ Schluckstörungen

👁️ Sehstörungen (einseitiger Visus-Verlust / Doppelbilder)

👁️ Extreme Kopfschmerzen

👁️ Schwindel mit Gangunsicherheit

👁️ Übelkeit, Erbrechen

Zu beachten ist, dass die genannten Symptome vollständig oder auch nur teilweise / einzeln vorkommen können. Insbesondere Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen sind ernstzunehmende Anzeichen, auch wenn diese allein auftreten.

➕ FAST-Test (s. Abbildung 3)

➕ Sofort Notruf 112 (Zeitverzögerungen minimieren – ZEIT IST HIRN!)

➕ Oberkörper erhöht lagern (30°- Lagerung)

➕ Gelähmte Körperteile unterpolstern

9.2. Delir

Der Schlaganfall zählt mit zu einer der 10 häufigsten Todesursachen. Jeder vierte Schlaganfallpatient verstirbt, 35 % behalten eine Behinderung zurück. Zu den Symptomen des Schlaganfalls kommt es durch eine Minderdurchblutung von Hirnarealen, ausgelöst durch Stenosen

Das Delir zählt zu den körperlich begründbaren Psychosen und wird häufig durch fieberhafte Infekte, Dehydratation, Entzug zentraldämpfender Substanzen, Operationen sowie Elektrolytverschiebungen und Demenz ausgelöst.

u. Thromben (80 %) oder Blutungen (20 %). Von einem Schlaganfall können daher Kinder gleichermaßen wie junge Erwachsene oder geriatrische Patienten betroffen sein (Luxem et al., 2016, S. 737).

👁️ Bewusstseinsstörungen

👁️ Desorientiertheit

👁️ Agitiertheit

👁️ Halluzinationen

👁️ Tachykardie und Hypertonie

👁️ Tremor

👁️ Übermäßiges Schwitzen

👁️ Wesensänderung (apathisch-aggressiv)


➕ Eigenschutz beachten

➕ Schutz vor Eigen- und Fremdgefährdung

➕ Vitalparameter kontrollieren

9.3. Krampfanfälle

Krampfanfälle haben so viele Ursachen wie Gesichter. Jeder 20. Mensch erleidet mindestens einen Krampfanfall im Leben, sei es als Fieberkrampf oder als Absence im Kindesalter oder ein Grand-mal-Anfall aufgrund einer Hypoglykämie oder Herzrhythmusstörung (vgl. Berlit, 2013, S. 293). Häufig ist eine Epilepsie als Ursache auszumachen.

👁️ gelegentlicher Initialschrei

👁️ Tonische Phase (sekundendauernde, steife Verkrampfung)

👁️ Plötzlicher Tonus-Verlust der Muskulatur

👁️ klonische Zuckungen generalisiert oder partiell

👁️ häufiges Einnässen

👁️ Meist mehrminütiger Terminalschlaf

👁️ Häufige Verwirrung des Patienten, Amnesie etc.
(vgl. Berlit, 2013, S. 296)

Während des Anfalls:

➕ Schutz vor Verletzungen

➕ Lagerung auf dem Boden

➕ Patienten keinesfalls fixieren

➕ Nicht in den Mund greifen / kein Einlegen von Beißkeilen, o.ä.

➕ Gabe verordneter Bedarfsmedikamente

➕ Genaues Beobachten von Dauer und Art des Anfalls

➕ Notruf 112 (v.a. erster Krampfanfall, andersartiger Verlauf, Anfallsdauer länger als üblich / erneuter Krampfanfall ohne vorheriges Erwachen des Patienten)

Nach dem Anfall:

➕ Beruhigen des Patienten

➕ Abschirmen von äußeren Reizen

➕ Kontrolle des Blutzuckers (Anfall durch Hypoglykämie / Hypoglykämie durch Anfall möglich!)

➕ Kontrolle der Vitalzeichen, v.a. der Atmung

➕ Bei Bewusstlosigkeit: Stabile Seitenlage

➕ Wundversorgung