Durch Stürze erleiden ältere Menschen häufig Verletzungen im Bereich des Kopfes. Hierbei gilt es die Lokalität der Verletzung sowie ihre Schwere und eventuelle Begleitverletzungen / – Symptome zu beachten.
Verletzungen im Bereich des Gesichtsschädels können kaum mit Verbänden versorgt werden. Insbesondere Blutungen aus Nase und Mund stellen ein Problem dar. Die Lagerung des Betroffenen sollte hier so gewählt werden, dass das Blut ungehindert abfließen kann und nicht aspiriert wird. Für diese Patienten bietet sich die Lagerung auf dem Bauch liegend mit unterpolstetem Kopf an. Sterile Kompressen oder ein Verbandtuch sollten unterlegt werden.
Verletzungen der Stirn sowie des Hinterkopfes sollten mittels adäquaten Verbandsmaterials gestillt werden. Bei Krepitation (knirschendes Geräusch durch Reibung der Knochenenden) muss starker Gegendruck unbedingt vermieden werden, um Schädigungen des tieferliegenden Hirngewebes durch Knochenfragmente zu verhindern.
Bei klaffenden oder tiefen Wunden sollte eine Wundversorgung innerhalb kurzer Zeit angestrebt werden. Kommen Symptome einer Commotio cerebri hinzu ist eine klinische Überwachung zwingend nötig. Dies gilt ebenfalls für Patienten unter Therapie mit blutverdünnenden Medikamenten.
Bei jedem Sturz sollte die Ursache geklärt werden und die Angaben des Betroffenen auf Plausibilität geprüft werden. Ein Sturzprotokoll sowie die Übergabe des Ereignisses an die nachfolgende Schicht sollten obligat sein.
Zeichen einer Commotio cerebri (Gehirnerschütterung) sind:
👁️ Übelkeit / Erbrechen
👁️ Schwindel
👁️ Starke Kopfschmerzen
👁️ Retrograde Amnesie (Erinnerungslücke)
👁️ Bewusstlosigkeit (auch kurzzeitig nach Ereignis)
👁️ erneute Bewusstlosigkeit nach Stunden / Tagen (-> intrazerebrale Blutung)
Maßnahmen:
➕ 30°- Lagerung des Oberkörpers
➕ Konstante Überwachung
➕ Notruf 112
➕ Wärmeerhalt
➕ Wundversorgung