Skript

Verhalten im Notfall

11. Diabetische Entgleisungen

Diabetes mellitus („honigsüßer Durchfluss“/Zuckerkrankheit) wird in den Industrienationen inzwischen zu den Volkskrankheiten gezählt. Allerding leiden auch Menschen in der dritten Welt auf Grund von Fehl-/ Mangelernährung an der Stoffwechselerkrankung (vgl. Georg Thieme Verlag, 2020, S. 642ff.).

Beim Diabetiker wird das Hormon Insulin unzureichend bis gar nicht gebildet (Typ I) oder aufgrund einer Insulinresistenz nicht mehr ausreichend Zucker in die Zellen einschleusen (Typ II). Die Ursachen verschiedener Formen sind unterschiedlich, gemein ist ihnen jedoch allen der die erhöhten Blutzuckerwerte (vgl. Georg Thieme Verlag, 2020, S. 643).

11.1. Hypoglykämie (Unterzuckerung)

Durch Insulinsubstitution oder vermehrten Energieverbrauch bzw. verspätete Energiezufuhr kann es beim Gesunden wie auch beim Diabetiker zur Hypoglykämie kommen. Der Blutzuckerspiegel sinkt unter den für den Patienten normalen Bereich ab und es kommt zur Mangelversorgung der Zellen. Definitionsgemäß liegt der normale Blutzuckerwert beim Gesunden, ebenso wie beim gut eingestellten Diabetiker, zwischen 80-120 mg/dl. Von einer leichten Hypoglykämie geht man bei Werten kleiner 80 mg/dl, von einer schweren bei Werten kleiner 50 mg/dl aus. Hier besteht Lebensgefahr (vgl. Georg Thieme Verlag, 2020, S. 645).

👁️ Blässe, kalter Schweiß

👁️ Schwindel

👁️ Konzentrationsstörungen, Unruhe

👁️ Kopfschmerzen

👁️ Heißhunger

👁️ Wesensveränderung

👁️ Bewusstseinsveränderungen bis Bewusstlosigkeit

👁️ Hirnbedingter Krampfanfall


➕ Insulinzufuhr unterbrechen (v.a. bei Pumpenträgern)

➕ Sofern der Patient wach ist:

  • Zuckerhaltige Getränke (ggf. Strohhalm) geben, ideal Saft / Cola
  • Schocklage
  • Wärmeerhalt

➕ Bei Bewusstlosigkeit:

  • Glucagongabe (Hypo-Kit, Anleitung s. Deckel der Box)
  • Stabile Seitenlage
  • Notruf 112
  • CAVE: kein Versuch der oralen Glukosesubstitution

11.2. Hyperglykämie (Überzuckerung)

Durch Insulinsubstitution oder vermehrten Energieverbrauch bzw. verspätete Energiezufuhr kann es beim Gesunden wie auch beim Diabetiker zur Hypoglykämie kommen. Der Blutzuckerspiegel sinkt unter den für den Patienten normalen Bereich ab und es

Eine Hyperglykämie liegt bei Blutzuckerwerten oberhalb des Normbereiches vor. Als bedrohlich sind Werte größer 300 mg/dl, als lebensgefährlich Werte größer 600 mg/dl anzunehmen. Hierbei spielen jedoch die persönliche Konstitution sowie die individuellen Normwerte eine große Rolle. Patienten, welche regelhaft hohe Blutzuckerwerte aufweisen, sind weniger durch kurzzeitige Blutzuckererhöhungen gefährdet als durch Hypoglykämien.

kommt zur Mangelversorgung der Zellen. Definitionsgemäß liegt der normale Blutzuckerwert beim Gesunden, ebenso wie beim gut eingestellten Diabetiker, zwischen 80-120 mg/dl. Von einer leichten Hypoglykämie geht man bei Werten kleiner 80 mg/dl, von einer schweren bei Werten kleiner 50 mg/dl aus. Hier besteht Lebensgefahr (vgl. Georg Thieme Verlag, 2020, S. 645).

👁️ Großer Durst

👁️ Häufiges Wasserlassen, vermehrtes Schwitzen

👁️ Verlangsamte Wundheilung

👁️ Azetongeruch des Atems und des Schweißes

👁️ Ungewollter Gewichtsverlust

👁️ Antriebslosigkeit

👁️ Bewusstseinsstörungen – Bewusstlosigkeit (Coma diabeticum)

➕ Beim wachen Patienten:

  • BZ-Kontrolle
  • Flüssigkeitszufuhr (ideal Mineralwasser)
  • Arztkonsultation
  • Ggf. Insulinerhöhung nach Spritzplan

➕ Beim bewusstseinsgetrübten Patienten:

  • Notruf 112
  • Stabile Seitenlage
  • Keine orale Flüssigkeitsgabe
  • CAVE: keine Insulingabe